Sind Maine Coon aggressiv? Was du wissen solltest

Sind Maine Coon aggressiv

Hast du das Gefühl, dass deine Maine Coon dich böse beißen oder kratzen könnte? Faucht sie dich grundlos an oder attackiert dich aus dem Hinterhalt?

Sind Maine Coon aggressiv?

Die Maine Coon greift grundsätzlich nicht an oder ist auf irgendeiner Weise aggressiv. Das passt einfach nicht zu ihrem Charakter. Und sie greifen schon gar nicht ohne triftigen Grund jemanden an. Wenn das also der Fall ist, dass du immer wieder von deiner Maine Coon verletzt wirst, dann musst du genau beobachten, wie du dich ihr gegenüber denn verhalten hast.

Hast du etwas an dir geändert, was ihr wohl möglich fremd vorkommen könnte? Hast du Veränderungen in ihrem Territorium vorgenommen? Jede kleinste Änderung bedeutet Stress und neue Umstellung. Was für dich ein wohlriechender Streu mit Baby-Puder duft ist, kann für dein Vierbeiner die größte Stinkquelle sein.

Achte also darauf, wann sie dich attackiert und suche die Ursachen für ihr Verhalten, denn normal ist das für eine Maine Coon nicht. Das Wesen einer Maine Coon ist zwar temperamentvoll aber sie ist dennoch immer in allem und mit jedem gelassen und geduldig. Sie gelten schon immer als unkompliziert, verschmust und verspielt.

Ein paar Kratzer oder ein paar Bissspuren sind nicht unbedingt ein auschlaggebender Grund offiziell zu sagen, dass deine Maine Coon aggressiv ist. Mit Aggressivität bei Maine Coonies meine ich richtige Attacken aus dem Hinterhalt oder springen dir mutwillig in dein Gesicht um dir weh zu tun.

Oftmals machen wir Menschen auch einfach unbewusst Dinge, die unserem Liebling so gar nicht gefallen. Es gibt unterschiedliche Dinge, die deine Maine Coon auf die Palme bringen können, ohne dass du das überhaupt merkst. Wie gesagt, mir persönlich ist kein Fall bekannt, dass eine Maine Coon ihren Besitzern oder anderen Tieren aggressiv geworden ist. Und wenn doch, dann liegt es meistens immer an unserem Fehlverhalten.

Ruhephasen Maine Coon

Das Streicheln, wenn zum Beispiel dein Fellknäuel seine Ruhephase hat, kann dazu führen, dass sie im besten Fall einfach genervt aufsteht und weggeht. Im schlimmsten Fall, wird sie dich direkt angreifen und damit zeigen, hör damit auf, lass mich wenn ich döse einfach in Ruhe! Katzen haben jeden Tag immer wieder kurze und längere Schläfchen die sich zwischen Nickerchen und richtige Tiefschlaf-Phasen unterscheiden.

Diese sollten respektiert werden. Du willst ja auch nicht ununterbrochen bei jedem Schläfchen geweckt werden!

Überstimulation

Übermäßiges Streicheln und Aufmerksamkeit geben, führt zu aggressivem Verhalten. Sie ist einfach über stimuliert und am Ende einfach genervt von deiner bloßen Anwesenheit. Ständiges anfassen führt zu Stress und sie geht dir dann eher aus dem Weg als auf dich zu.

Das hat nichts mit dem Temperament deiner Maine Coon zu tun, sondern ist eher psychologisch bedingt. Eine gesunde Mischung aus Kuscheln, gemeinsames spielen und deiner Maine Coon ihre Freiheiten lassen, darauf kommt es an.

Des Weiteren kommt es auch darauf an wie du deine Maine Coon streichelst, sind das immer wieder kehrende Bewegungen von Kopf bis Rücken entlang streicheln? Dann wird das deine Maine Coon nicht abkönnen. Das läd ihr Fell wie ein Ballon statisch auf und ist unangenehm für sie. Deine Maine Coon wird dir ganz klar eindeutige Singale senden, wenn ihr etwas nicht in den Kragen passt.

Also gehen wir davon aus, du sitzt gemütlich im Wohnzimmer und deine Fellnase liegt zufällig neben dir. Du fängst sie an zu streicheln und schaust dabei fern. Jetzt gehen wir davon aus, deine Maine Coon hat da so garnicht Bock drauf. Sie will zwar in deiner Nähe liegen und deine Gesellschaft genießen, möchte aber nicht unbedingt angefasst werden.

Körpersignale Maine Coon

Achte auf die Körperhaltung deines Tieres. Vor allem die Rute ist hier der entscheidende Signalgeber. Wenn die Rutenspitze leicht hin und her zuckt, dann wirst du gerade höflich gewarnt, das  bitte sein zu lassen. Das leichte zucken mit der Rute ist mittlerweile zu eine nach links und rechts schlagenden Peitsche geworden.

Wenn du das Streicheln dann hier schon nicht lässt, kommen weitere Signale aus Richtung Kopf.

Sie wird ihren Kopf heben und deine Hand beobachten, die sie gerade ohne bösen Gedanken zu streicheln versucht. Sie sucht also den Augenkontakt mit dem Übeltäter. Und immer noch nicht hast du aufgehört sie zu streicheln und zack!

Das sind meistens Sekunden die sich abspielen und im nächsten Moment hat sie dich mit ihrer Tatze weg gehauen. Kann mit Krallen und ohne geschehen. Und ich kann mir gut vorstellen, dass das bei einer ausgewachsenen Maine Coon echt weh tun kann.

Wenn du bemerkst, dass das Fell hinten am Rücken sich beim Streicheln zusammenzieht und wie eine Welle anfängt zu zucken, dann wirst du auch gewarnt, dass bitte sein zu lassen. Wie man so schön sagt: „Jemanden auf die Pelle rücken“. Das ist ein und Dasselbe bei deiner Maine Coon.

Durch die Überstimulation fängt ihre Hautoberfläche an zu zucken und das bedeutet du rückst ihr damit zu sehr auf die Pelle. Solltest du diesen Signal vorab bemerken, ist es höchste Zeit sie in Ruhe zu lassen. Weil hier geht es wieder in Sekundenschnelle, sie wird sich unbemerkt und flink wie sie sind umdrehen und dich böse beißen.

Es ist also dein wichtiger Part darauf zu achten, dass durch Fehlverhalten unsererseits, deine Maine Coon nicht aggressiv wird oder sich so verhält.

Hier also 4 grundlegende Tipps:

  • sei achtsam und beobachte die Körpersignale deiner Maine Coon
  • überprüfe die Beschaffenheit ihres Fells, ist sie elektrisch aufgeladen?
  • lerne die Lieblingskraulstellen deiner Maine Coon genau kennen
  • kein mutwilliges Ärgern!

Ständige auf und ab streicheln nervt und ist langweilig! Deine Maine Coon kann dir mit einem einfachen Trick ganz genau vermitteln wie sie gekrault werden möchte und was ihr gut gefällt. Halte ihr zum Beispiel den Zeigefinger vors Köpfchen und du wirst sehen, dass sie ihn dagegen drücken wird! Du brauchst nur deinen Zeigefinger ruhig und still zu halten und sie wird alles von alleine machen. Sie dreht ihr Köpfchen so um wie es ihr gerade gefällt, sie stupst ihre Nase gegen deinen Finger und wälzt sich dagegen.

Die Stellen Kopf und Kinn sind in den meisten Fällen die Lieblingskraulstellen deiner Maine Coon. Kraulen wird lieber bevorzugt als stupides auf und ab streicheln.

Die Überstimulation bei Katzen ist leider weit verbreitet und wird unterschätzt. Ihr Fell ist superweich und man möchte sie am liebsten stundenlang anfassen. Da Katzen im Allgemeinen richtige Energiequellen und Energiebündel sind, müssen sie auch entsprechend artgerecht ausgelastet werden. Ihre Energie muss gebändigt werden, damit sie nicht ständig aufgeladen sind.

Denn diese überschüssige Energie sammelt sich in ihrem Körper und führt zu Aggressionen. Beschäftige dich also im gesunden Maße mit deiner Maine Coon und jegliche überschüssige Energie wird umgewandelt.

Wir sind also diejenigen die die Verursacher sind und haben es deshalb in der Hand, die Kontrolle darüber zu nehmen, dass dein sanfter Riese oder deine sanfte Riesin beim gemeinsamen Spielen ausgelastet werden. Ich nenne es die

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  • Ruhephasen beachten,
  • gemeinsames spielen sowie
  • kuscheln in gesunden Maßen und nicht in Massen!

Wir sorgen dafür, dass die Luft die deine Maine Coon zu einem aufgeladenen und aggressiven Ballon werden lässt, entfleucht und nicht reinkommt. Zu wenig Aufmerksamkeit führt dazu, dass dein Liebling Sachen kaputt macht oder nachts stark aktiv wird. Wenn du im Laufe des Tages diese Mischung immer wieder verinnerlichst, dann wird deine aggressive Katze sich nach und nach wieder beruhigen. Routine sowie Konsequenz sind hier wichtig.

Bleibst du am Ball, zahlt sich das aufjedenfall aus. Ärgerst du deine Fellnase, dann brauchst du dich nicht wundern, wenn sie dir gegenüber aggressiv werden oder sogar die Flucht ergreifen.

Sollte dich deine Maine Coon also anfauchen, beißen oder kratzen, dann nehme deine Emotionen in solchen Situationen zurück und beruhige dich. Wenn du erst einmal verstehst, wieso sie so reagiert hat, dann wirst du auch verstehen, dass es keine Lösung ist, deine Katze an dieser Stelle anzuschreien oder ihr Gegenüber handgreiflich zu werden. Letzteres sollte niemals aber auch niemals eine Konfliktlösung sein!

Beachte die Tipps und deine Maine Coon wird entspannter und der Haussegen hängt nicht mehr schief. Gehe auf deine Maine Coon ein, lerne sie richtig kennen, was sie mag und was sie nicht mag und du wirst ein Freund fürs Leben finden!

Wenn du hierzu Fragen hast oder einen Kommentar sowie Anregungen hinterlassen möchtest, nur zu! Ich würde mich sehr darüber freuen!

4 Gedanken zu „Sind Maine Coon aggressiv? Was du wissen solltest

  1. Meine Maine Coon ist aggressive Grund los und hinter hältig greift nur von hinten an, heute zum letzten Mal. Katzen sind wie Menschen alle unterschiedlich, sie wissen auch nicht alles.

    1. Hallo Frau Sutter! Das Ihre Katze so ein derartiges Verhalten an den Tag legt kann unterschiedliche Gründe haben. Es ist immer wichtig zu erfahren, was die Quelle dieses Verhaltens ist. Jede Katze ist unterschiedlich, wie ich auch oft erwähne. Eine Katze kann auch aggressives Verhalten zeigen, wenn sie Langeweile hat, manchmal ist dieses von hinten anschleichen und angreifen eine Art Spiel. Das machen Katzen untereinander genauso. Sollte Ihre Maine Coon aber wirklich feste zubeißen dann hat sie vielleicht auch Schmerzen. Hier gibt es einige Mittel um die Katze in Ihrem Umfeld wieder runterzuholen und zu beruhigen, zum Beispiel Bachblüten, diese ins Futter mischen oder Feliway für die Steckdose. Ich bin aber eher Fan von Bachblüten und Spielzeug mit Katzenminze. NICHT Baldrian. Oft reagieren Katzen aggressiv auf Baldrian (unsere Gigi z. B.). Wenn diese kleinen Hilfsmittel nicht helfen, sollten Sie sich mehr Action für Ihren Stubentiger ausdenken um ihn komplett auszulasten 🙂 Ich wünsche Ihnen noch alles Gute und viel Erfolg!

  2. Moin meine Maine coon ist jetzt gerade am 22 Woche und meine Enkel haben die Tür auf gelassen so das sie nach draußen konnte was eigentlich kein Problem für sie ist aber heute ist sie schon 6std weg ist das normal das sie die Umgebung erkundet oder muss ich mir Gedanken machen

    1. Hallo Claudia, was genau meinst du mit: was eigentlich kein Problem für sie ist? Heißt das konkret, dass sie Freigang hat und das bereits kennt? Also erfahrungsgemäß ist es ja nicht ganz so selten, dass der eine oder andere Freigänger auch mal mehrere Tage ‚verschwinden‘ und dann putzmunter wieder vor der Türe auftauchen 🙂 Wie sieht es denn mittlerweile aus? Ist er oder sie bereits wieder heimgekehrt? Für die Zukunft empfehle ich einen GPS Tracker anzubringen, so könnt ihr über App immer checken wo euer liebster Vierbeiner sich gerade befindet. Beste Grüße, Barbara

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